Beiträge zur Verfassung einer Heimatkunde
von Pixendorf

Gesammelt von Schulleiter Josef Fischer

1894

Dorfleben und Bewohner

ÖKR. Friedrich Rienößl


Danksagung:

Herr ÖKR Friedrich Rienößl hat die Ereignisse, die der damalige Schulleiter von Pixendorf, Herr Josef Fischer im Jahre 1894 zusammengetragen hatte, für uns aus der Kurrentschrift in unsere Schreibschrift niedergeschrieben.
ÖKR Friedrich Rienößl
1992

Der Wortlaut und die Ausdrücke der damaligen Zeit sind originalgetreu wiedergegeben worden.
Walter Bisak
2010

Inhaltsverzeichnis:

Boden, Gewässer und Klima
Brauhaus
Dorfleben und Bewohner
Gemeinde
Industrie, Handel und Verkehr
Jahreszahlen und Ereignisse
Kapelle
Schloß und Herrschaft
Schule
Sitten, Gebräuche und Sagen

Das Dorfleben und die Bewohner

Pixendorf hat nach der letzten Volkszählung (vom Jahre 1891) 268 Bewohner.

Seit der Volkszählung im Jahre 1881 um 20 Personen mehr, was einer jährlichen Zunahme von 0,8 % entspricht, während vor der letzten Zählung eine Abnahme zu verzeichnen war. Sie sprechen die Deutsche Sprache im niederösterreichischen Wienerwald Dialekt, häufig mit dem Wiener Dialekt verschmolzen und bekennen sich zur katholischen Religion.

Von den 268 Bewohnern sind 130 männlich, 138 weibliche Personen, darunter 42 schulpflichtige Kinder. Sie erreichen zumeist ein hohes Alter, beschäftigen sich mit Landwirtschaft, überschreiten selten die Mittelgröße, sind kräftig gebaut, körperlich gut veranlagt und unterliegen selten Krankheiten. Von diesen sind es zumeist Krankheiten der unteren Extremitäten, wahrscheinlich erworben durch die Gewohnheit, zu jeder Zeit mit bloßen Füßen zu gehen und dieselben nicht genug warm zu halten.

Die Bewohner verteilen sich in 42 Häuser mit 52 Familien. Die Bauart der Häuser ist die des gewöhnlichen Bauernhauses, die Zimmer sind niedrig, die Fenster klein, der Raum mehr oder weniger beschränkt.

Die Bestiftung mit Grundbesitz ist gering, besitzt doch Fürst Johann von und zu Liechtenstein allein den 5. Teil des Grundbesitzes und zwar 154 Joch und 940 Quadratklafter, davon sind :

Äcker
81 Joch
Wiesen
44 Joch
Wald
  25 Joch
Gärten
  2 Joch
Weiden
  2 Joch

Dann sind die Kirchen Langenrohr, Abstetten, Freundorf, Michelhausen und das Gut Neulengbach, außerdem eine große Anzahl Fremder hier mehr oder weniger reich begütert. Der Großbesitz und die Kirchen haben ihre Gründe an die Bewohner um einen sehr hohen Pachtschilling verpachtet, daß dieser den derzeitigen Erträgen nicht sehr entspricht.

Die Häuser haben die charakteristischen Eigentümlichkeit, daß sie alle mehr oder weniger gleich gebaut erscheinen. Beim Eintritt kommt man in das Vorhaus, von da führt eine Tür geradeaus in die Küche, eine Tür seitwärts in die Stube, in welcher uns der große Tisch in der Ecke, an den Wänden von Bänken umgeben, darüber das Kruzifix, Zeugnis von dem frommen Sinn der Bewohner, auffällt. Auf der entgegengesetzten Seite führt eine Tür in die Kammer, dem gewöhnlichen Aufenthaltsorte der ganzen Familie. Die Bewohner sind betreffs ihrer Nahrung äußerst genügsam, Milchsuppe, Erdäpfel, Knödel, Selchfleisch, zuweilen in der Woche (das für das ganze Jahr aufbewahrt wird), das sind mit Schwarzbrot die gewöhnlichen Nahrungsmittel, dafür aber zur Kirchweih und im Fasching tüchtig aufgekocht.

Die Kleidung nähert sich schon mehr und mehr der städtischen Tracht, wie überhaupt der Verkehr mit Wien eine Rückwirkung, wenn auch nicht immer die beste ausübt. Die charakteristischen Silberknöpfe sind verschwunden, auch die Kopftücher der Frauen.

Eine Frau namens Gottlind von Poschendorf, nahe Michelhausen, welche vor Jahren erblindet war, am nämlichen Tage ihr Gesicht ruhmreich zurück, denn es fiel ihr wie Schwämme und Hautchen von den Augen ....

Ein Mann namens Rugerus von Poschendorf, der an Markschwund in den Schienbeinen litt, die Fähigkeit zu gehen um Willen der Verdienste der Heiligen zurück ....

Somit erscheint Pixendorf das erste mal wieder auf der Bildfläche der Geschichte und es ist ein adeliges Geschlecht, von dem hier Erwähnung geschah, die Herren von Poschendorf oder Pochsendorf.

Wie der Name, der im Laufe der Jahre vielen Veränderungen unterlag, wohl entstanden sein mag, wird wohl ein unlösbares Rätsel bleiben. 1209 und 1313 heißt der Ort Pochsendorf, 1252 Possendorf, 1289 Poschendorf, 1318 Pöchsendorf, 1331 Puechsendorf oder Pussendorf, 1561 Püchsendorf, dann Büxendorf, Bichsendorf, Pichsendorf etc. was wohl zumeist der Willkür des Schreibers zugemessen werden muß.

1289 am 11. November. Hadmar der ältere und Hadmar der jüngere von Schonneberch (Vettern), erklären, daß sie zur Ehre und zum Frommen der Stadt Tulln, den Nonnen des Pedigerordens zu Tulln gestattet haben, auf ihrem Grund ein Wehr für einen auf die Mühle des Klosters zu leitenden Arm der Donau anzulegen. Unter den Zeugen: Wolfhart von Poschendorf.

Nach der Familie der Poschendorfer oder Pochsendorfer erscheint als Besitzer der Herrschaft Pixendorf und des dazu gehörenden Pixendorfer oder Kittenhofes in Rust. (derzeit Nr. 29) 1451 verkaufte Ritter Jörg von Zelking das Schloß Pixendorf an Susanna, Gemahlin des Heinrich Strein von Schwarzenau.

1440 durchzog Oberst von Zelking Österreich der Länge und Breite nach mit 4.000 Mann, wo er auf seinem Wege überall Huldigungen forderte.

1477 erklärte Mathias Corvinus (König von Ungarn) dem Kaiser Friedrich den Krieg, brach mit 5.000 Reiter von Wien über Klosterneuburg nach Tulln, das nach 7 Tagen in seine Hände fiel.

1461 forderte der durch seine Räubereien berüchigte Raubritter Konrad Fronauer, das Tullnerfeld zum Gehorsam gegen ihn auf und erpreßte überall große Geldsummen. Herzog Albert, (sein Verbündeter war der Herzog von Bayern) kam mit 8.000 Mann in demselben Jahre ins Tullnerfeld und belagerte Tulln.

1481 brachte Krieg und Pest neuen Jammer. Die Ungarn fielen wieder in Österreich ein.

1484 kamen die Ungarn abermals und eroberten das ganze Land (am 27. Juni fiel auch Tulln) und hielten es besetzt. Das flache Land bot einen schauderhaften Anblick, die Ortschaften lagen in Schutt und Asche.

1538 ist Pixendorf durch Kauf im Besitze der Gebrüder Christof und Ferdinand Rueber. Christofs Gemalin war aus der Famile der Matseber und von ihr übernahm er das Gut Judenau als landesfürstliches Lehen. Die adelige Familie der Rueber führte eine Rübe im Wappen. Die Familie Rueber war eine gut katholische und befindet sich in der Kirche zu Abstetten eine Epitaphim.

Um das Schloß zu Judenau, das die Türken 1529 samt dem von Wolfgang Matseber erbauten St. Wolfgangkirchlein und dem Beneficiantenhaus, das im Dorfe stand, in Brand gesteckt und arg verwüstet hatten, kümmerte sich Rueber nicht um dessen Wiederaufbau. Er verwendete vielmehr die Einkünfte des Gutes Judenau dazu, um sein eigentümliches Schloß zu Pixendorf in guten Stand zu setzen. Nur das St. Wolfgangkirchlein ließ er renovieren, ein neues Dach und ein Türmchen darauf setzen, die noch vorhandenen gewesenen Glocken darin aufhängen und innen eine sogenannte Emporkirche (Gallerie) herstellen, damit in diesem Kirchlein evangelischer Gottesdienst gehalten werde.

1551 erscheint Christof von Rueber von Puchsendorf, Besitzer der Landesrechte und Verwalter der Mestber`schen Güter auf dem Tullnerfelde als Kläger gegen Georg Wilhelm von Zelckhing, weil dieser auf den ihm überlassenen Güter Holz abhackte und verkaufte.

Die Straße von Wien nach Oberösterreich führte damals von Wien über Hütteldorf, Tulbing, Judenau, Pixendorf, durch das Perschlingtal nach St. Pölten, wie auch die Reiserouten des Kaiserlichen Hofes beweisen. (Stiftsarchiv Melk). Noch 1739 am 21. Juni fuhr die Kaiserin Wilhelmine Amalie nach St. Pölten und übernachtete in Judenau. Nach Erbauung der Reichsstraße um 1750 (Kaiserstraße) über Sieghartskirchen, verwahrloste jene, sank zu einem Feldwege herab und wurde erst 1827 wieder in fahrbaren Zustand versetzt.

Pixendorf besaß einen Friedhof "in langen Berg", der zur Reformationszeit zum Begräbnisse diente und auch wahrscheinlich um diese Zeit errichtet wurde, weil man die Leichen oft nicht nach Langenrohr bringen konnte, da der Weg dahin durch Überschewemmungen oder bedeutender Schneefälle ungangbar war.

1805 und 1809 wurden alle im Militärspitale zu Pixendorf verstorbenen Franzosen und Deutsche in diesem Gottesanger begraben. Beim Graben eines Kellers stieß der Eigentümer des Hauses Nr. 40, Franz Maier, auf sehr viele Knochen, so daß er zum Graben aufhörte und Sebastian Bräunsteiner errichtete in den dreißiger Jahren auf dem "Gottes Anger" ein Kreuz. Da dasselbe 1868 verfallen war, wurde es von Leopld Ruck wieder erneuert, aber nicht mehr auf denselben alten Platz, sondern am Wege, da aus dem Friedhof Äcker gemacht wurden.

 

Die Römerzeit

Wer vermag Aufschluß darüber zu geben, welches Volk im Tullnerfelde zuerst sich niedergelassen, welche Orte zuerst gegründet wurden, welche Ereignisse sich hier abgespielt haben ?

Das alles bleibt ein undurchdringliches Dunkel gehüllt, bis zu dem Zeitpunkt, in dem die weltbeherrschenden Römer die Alpen herauf, ihre Adler an die Donau trugen, hier gesiegt und nach ihrer Weise auch, wo sie gesiegt, gewohnt haben und doch wie wenig ist es, was wir durch sie von den Ureinwohnern wissen, denn aus den alten Schriften blicken nur wenige matte Strahlen geschichtlicher Aufklärung durch das trübe Gewölk fabelhafter Überlieferungen, die aber immer noch zu dürftig sind, um die früheste Entwicklungsgeschichte der Heimat zu erhellen.

Das Tullnerfeld lag im alten Königreiche Noricum, das als die Hauptmacht der Donaukelten betrachtet werden kann und dessen Grenze im Norden die Donau bildete. Norikum verlor seine hervorragende Bedeutung kurz vor Ankunft der Römer durch einen überaus blutigen Krieg, mit dem der dacische Eroberer König Boerebistes, Boier und Taurisker (Noriker) überzog.

Die Niederlage war so schwer, daß sie bei den Römern für gänzlich vernichtet galten. Dazu traten ihnen noch zwei mächtige Feinde auf. Am linken Ufer der Donau erstand das germanische Reich der Markomannen, am rechten Ufer begannen die Unternehmungen der Römer.

Nachdem diese Pannonien durch Octavian und seine Feldherren im Jahre 35 vor Christi und Raetien in Folge des Feldzuges im Jahre 15 vor Christi erobert hatten, fiel auch Noricum in ihre Gewalt und schien sich dasselbe willig ergeben zu haben, da auch der Name "regnum Noricum" neben der Bezeichnung "provincia Norica" auf lange Zeit im Gebrauch war und blieb.

Die wilden Behandlungen, die Noricum erfuhr, dauerte vom Jahre 15 v. Chr. bis zum Regierungsaustritte des K. Claudius (41 - 54 n. Chr.) Dieser verwandelte Noricum in ein römisches Krongut und setzte einen "Procurator" ein, offenbar um die Reichtümer des Landes an Gold, Eisen und Salz für den Kronschatz zu verwerten. Mit der Errichtung der Procuratur stand in Verbindung die Begründung römischer Standlager, die gleichfalls vom Kaiser Claudius verfügt wurde. Da die Strecke vom Kahlenberge bis zur Leitha den Einfällen der Markomannen besonders ausgesetzt war, entschied Kaiser Vespasian die Donaustrecke vom Kahlenberge bis zur Leitha von Noricum und vereinigte es mit Pannonium.

Alle älteren Geschichtsschreiber verlegen das römische Pirns tortus oder Pirum Tortum, (später Büchsendorf, ein unterthäniges Pfarrdorf wird für das Pirum Tortum gehalten), nach Pixendorf, daß 8.000 Schritte (2 Meilen) von Trigisanum und ebensoweit von Comagena entfernt war.

Geograf Phil. Clarer (1580 - 1623) hält das Schloß Pixendorf für das 8.000 Schritte von Comagena auf der Straße nach Trigisanum gelegene Pirum Tortum der Pantinger`schen Tafel, getraut sich aber nicht zu entscheiden, ob der Ort nicht von dem Eingeborenen schon Pirndorf genannt und dieser Name wurde erst von den Römern etwa in Piro-torfm verändert. Der Geschichtsschreiber Fuhrmann sagt: Pixendorf, ein Schloß, so unter anderen das allerälteste ist, ward von den Römern Pirum Tortum und auch Pirutorfuim genannt.

Pixendorf besaß tatsächlich einen Bach in dem zeitweise, besonders nach Regengüssen, große Wassermassen sich herabwälzten, die tief ausgewaschenen Schluchten bezeugen, gar arg gehaust haben müssen.

Es wurde 1860 und 1863 je 1 Münze gefunden, die einen Kupfermünze vom Kaiser Constantin, die zweite von Kaiser Diocletian, aus Bronze enthält die Umschrift IMP. DIOCETIANUS AUG, samt dem Bildnis des Kaisers. Der Avers stellt einen römischen Krieger vor, der in der Linken eine Lanze hält. Umschrift ist unleserlich.

Als nun die Hunnen im Jahre 375 aus Asien eindrangen, wurde jegliche Kultur vernichtet, die Städte und Niederlassungen zerstört und die befestigten Orte in Schutthaufen verwandelt.

Wie es während dieser Zeit mit Pixendorf aussah, welches Schicksale es erlebte und erleiden musste, wer mag es wissen, wer es uns künden ? Keine Urkunde erzählt uns von seiner Existenz, keine Geschichte, keine Sage gibt uns Kunde von seinem Geschicke.

Erst in der "Historia inventisisinis durum anonymorium Sanetorium ad Dei Ypoltii in Austrag" (1209) wird erzählt: Der Text ist im Original in lateinischer Sprache geschrieben, wird aber hier nur in der deutschen Übersetzung abgeschrieben. "Geschichte der Auffindung zweier nicht benannter Heiliger zu St. Pölten in Österreich".

 

 

Die Landwirtschaft - Getreide - wie auch Obstsorten - war hoch entwickelt, auch der Weinbau wurde von Kaiser Probus eingeführt, was der Ortsname Ad Vineas (?) in einiger Entfernung von Fafiana (Mautern) beweist.

Der Wienerwald, Mons Cetius, bildete daher die Grenze gegen Pannonien, das Uferland, vom Kahlenberg aufwärts, Ufernoricum, stand aber unter dem Oberbefehle eines der pannonischen Legaten. Diese neue Grenzbestimmung war mit einer Truppenauftteilung im größeren Maße verbunden, daß diese Grenze gegen die Donau ausreichend befestigt wurde und alle Orte teils neu angelegt, teils verstärkt wurden, die wir im Itinerarium und auf der Tabula treffen.

Im Tullnerfelde gab es eine Schwierigkeit zu bewältigen, die in den tiefliegenden, den Überschwemmungen ausgesetzten Uferrande bestand, während die Ebene selbst noch zum Teil mit Sümpfen bedeckt war, weshalb sich auch die Befestigungen, die zum Schutze gegen die Donau, zumeist aber zur Deckung der Flanke gegen Poneronien bestimmt waren, nur an besonders günstigen Stellen errichtet werden konnten und sich zumeist an die das Tullnerfeld abschließende Hügelkette gelehnt haben dürften.

An der Westseite des Kahlenberges wurde eine cyprische Kohorte verlegt und in die Nähe eines Ortes der unzweifelhaft einen keltischen Namen führte (Cetins, keltischer Gott, daher auch Mon Cetins) und von den Römern Cetium genannt wurde. Weiter aufwärts am Fuße der westlichen Ausläufer des Wienerwaldes wurde eine Kohorte aus Commagena ins Quartier gelegt, das davon an der Traisenmündung, der das Kamptal zu überwachen hatte, hieß Ad Tricasium von der Hauptstadt den unteren Uferlandes Arelate (Groß Pöchlarn) 30 römische Meilen entfernt.

Unter dem Kaiser Marens Aurelins (161 - 180) und noch mehr unter dem Kaiser Septimne Serverns (193 - 211) erhielten im norischen Uferbereich die Einrichtungen eine völlig neue Gestalt. Gefolgschaften der Germanen suchten über Noricum hereinzubrechen und es war angezeigt auch die norische Uferstrecke mehr zu befestigen, wodurch dieselbe einen von dem früheren wesentlich verschiedenen Charakter erhielt.

Eine germanische Schar war nämlich aus dem Kamptal hervorgebrochen, nahm das kleine Castel ein und machte sich so zum Herrn des Tullnerfeldes, zerstörte Cetium und gefährdete die linke Flanke gegen Pannonien, weswegen der Punkt an der Traisenmündung zum Hauptpunkt gemacht und das Municipum Cetium an diesem Ort verlegt und auch Cetium (St. Pölten) genannt wurde, aber noch vor oder unter Alexander Severus wurde das alte Cetium (211 - 222) wieder hergestellt und Traismauer mit dem alten aber entstellten Namen (später Fafina) belegt.

Als Flottenstationen fungierten Trigisanum (Traismauer) und später Comagena (Tulln). 5 römische Meilen vom Fafiana westwärts lag Purgum (Hollenburg), in das sich später der hl. Severin zurückzog um ungestört und inniger mit Gott verkehren zu können.

375 - 1800

375
 

Als die Hunnen in Europa einfielen begann 375 die beinahe vier Jahrzehnte währende Völkerwanderung, in derem Verlauf die Römer im Jahre 488 unsere Heimat verließen.

803
 

Zum Schutz seines Reiches gründete Karl der Große im Jahre 803 die Karolinger Mark, damit war der Grundstein für das spätere Österreich gelegt.

11. Jahrhundert
 
Im Tullnerfeld entstanden die meisten Siedlungen, es waren meist Straßendörfer.
1246
 

Mit dem Tod Herzogs Friedrich || endete das Geschlecht der Babenberger, eines der mächtigsten Fürstengeschlechter im Mittelalter.

12. Jahrhundert
 

Mit Rudolf | begannen die Habsburger in Österreich ihre segensreiche Herrschaft, die erst nach mehr als 600 Jahren , dem Ende des 1. Weltkrieg endete.

14. Jahrhundert
 

Krieg gegen Ungarnkönig Matthias Corvinus.

15. Jahrhundert
 

Mit Kaiser Maximilian | dem "letzten Ritter" endete das Mittelalter.

1529
 

Die Türken kommen.

1596
 
Bauernkriege und Aufstände.
1618
 
Beginn des dreißigjährigen Krieges.
1683
 
Die Türken kommen erneut.
1740
 
Maria Theresia führte als erste Frau die Geschicke Österreich. Einführung der Schulpflicht, Einzige Bauernsöhne befreite sie von der zwölfjährigen Wehrpflicht, erst 1845 wurde diese auf acht Jahre verkürzt und schaffte die Folter ab.
1780
 
Josef || setzte das Reformen fort und schaffte die Hexenprozesse und Leibeigenschaft ab.
1805 - 1809
 

Napoleon in Österreich. Fast in jeder Ortschaft waren Franzosen einquartiert. Die Hausbesitzer mussten jedem Krieger zum Frühstück Branntwein und Brot, zu Mittag Suppe, Rindfleisch und Gemüse sowie am Abend wieder Suppe und Gemüse und außerdem jeden Tag einen Liter Wein vorsetzen.

 

 

Nachwort des Abschreibers:

Von Mitte August bis Mitte Oktober 1992 habe ich die auf 154 Seiten in schönster Kurrentschrift geschriebenen „Beiträge zur Verfassung einer Heimatkunde von Pixendorf“ gesammelt vom Schulleiter Josef Fischer, Schulleiter von Pixendorf, angelegt im Jahre 1894 auf 122 Maschinschreibseiten, buchstabengetreu abgeschrieben.

Nur bei einzelnen Wörtern habe ich statt dem damals verwendeten C, das heute gebräuchliche K oder Z verwendet. Es war für mich eine hochinteressante Arbeit, die ich gerne gemacht habe. Schön wäre es, wenn die „Beiträge“ ihren Zweck erfüllen könnten.

Wenn ich durch meine Abschrift ebenfalls einen kleinen Beitrag dazu leisten konnte, so freue ich mich darüber. In unserer so schnelllebigen Zeit würde ein Blick in die Vergangenheit unserer Heimat manchesmal von großen Nutzen sein.

St. Valentin im Oktober 1992, Friedrich Rienößl

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