In Österreich taucht der Erdapfel erstmals um 1620 in Seitenstetten auf. Der Abt des Stiftes, Kaspar Plautz, erhielt von einem belgischen Gärtner Kartoffelknollen und baute sie im Klostergarten an. Er hielt viele praktische Tipps und Rezepte schriftlich fest, unter anderem ein Rezept für Kartoffelsalat.
Erst Maria Theresia verpflichtete die Bauern, Kartoffeln anzubauen, da sie ihren Wert bei der Bekämpfung von Hungersnöten erkannte. Speziell im Waldviertel wurde der Anbau befohlen, der sich jedoch nur sehr zögerlich entwickelte.
Ihren endgültigen Durchbruch schaffte die Knolle im bayrischen Erbfolgekrieg zwischen Preußen und Österreich 1778 bis 1779, der besser als "Kartoffelkrieg" bekannt ist. Die verfeindeten Truppen beraubten sich gegenseitig der Verpflegung und gruben sogar die Kartoffeln aus.
Damit war der Weg zum Grundnahrungsmittel in Europa geebnet und der Verzehr lag zeitweise bei 200 kg pro Person und Jahr. Diese Menge wurde nie wieder erreicht.