Holzfällerarbeit braucht viel Erfahrung

Auf einen guten Forsteinsatz

 

Am 31.12.2011 wurde am Burgstallberg in Pixendorf Holzfällergeschichte geschrieben. Die Seilwinde "Gitti" hatte ihre Premiere. Eine Forstseilwinde Marke Krpan mit einer Zugkraft von 8 to, 100 m Stahlseil und Fernbedienung erfüllte bei ihrem ersten Einsatz alle Erwartungen.

Eine ca. 90 jährige alte Esche die schon einige morsche Stellen auf dem Kerbholz hatte, musste gefällt werden. Das gefährliche bei dieser Arbeit war die Höhe des Baumes. Also wurde in etwa 7 m Höhe ein Seil um den Stamm gelegt und die Winde sicherte mit leichtem Zug den Fall.

Ein gut angesetzter Fällschnitt und der Rest ist Brennholz, aber das ist eine andere Geschichte.

Am Vorabend wurde der feierlicher Akt vor zahlreichem Publikum im Hause Höfinger vollzogen. Die Seilwinde wurde traditionellerweise mit Sekt bespritzt und auf den Namen der Patin - Gitti - getauft. In ihrer Ansprache wünschte sie einen guten Forsteinsatz, auf das sie einem nicht im Stich lassen werde.

Auszug aus dem Buch Winterholz

In vielen Volksliedern wird das Holzknechtleben vergangener Zeit in romantischer Form besungen. In Wirklichkeit war die Arbeit äußerst hart. Die Waldarbeiter hausten an den Werktagen in einfachen Holzknechtsölden und kamen nur an Wochenenden und Festtagen nach Hause.Die tägliche Arbeitszeit reichte von der ersten "Tagliacht´n bis zum Finsterwerd´n.

Bis zur Einführung der Motorsäge bestand das Arbeitszeug aus einer Zugsäge, einer schmalen Stockhacke, der breiteren Putzhacke, Sappel, Schepser, Schindler, Keilen und einigen Pflege- und Instandsetzungswerkzeugen.

Die Verpflegung für die Arbeitswoche war in einer mäusesicheren Holztruhe verstaut. Nicht fehlen durften entsprechende Bekleidung für exteme Witterungsverhältnisse sowie Decken zum Schlafen. Eine Holzknechtpartie, die sogenannte "Paß" bestand gewöhnlich aus vier Mann.

Die Arbeitsvorgänge gliederten sich in Schlägerung, Entastung, Entrindung und Bringung. Zwei Arbeiter waren mit dem Umschneiden und Absägen, also mit dem Durchschneiden der Stämme geschäftigt. Ein Mann war beim "Spatzen" dem Entasten im Einsatz, ein weiterer putzte mit der Hacke das Bundholz glatt und entrindete die abgelängten Stämme mit dem dafür bestimmten Werkzeug, dem "Schepser". Eine spezielle Art der Rindengewinnung war das "Schinden".

Damit man mit dem Schindeisen besser greifen konnte, wurde dem Holzbloch der Länge nach ein schmaler Rindenstreifen abgezogen und die Rinde nun vorsichtig in möglichst großen Stücken entfernt. dies war nur zur stärkeren Saftzeit im Frühling bis Frühsommer möglich. Die Rinde fand unter anderm bei der Gewinnung von Gerbsäure Verwendung.

Auch zur Bedachung der "Lohhütte", den ältesten Behausungen der Waldarbeiter, war die Rinde unentbehrlich. Unter einer Lohhütte muß man sich ein mit Rindenteilen umkleidetes, zeltartiges Stangengerüst, ähnlich dem Wohnbau der früheren Steinzeit, vorstellen. Die Rindenflecken schützten vor Wind und Wetter.

 

 

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