Folgender Brief wurde von unserer Wehr an den Bezirkshauptmann geschrieben:
Sehr geehrter Herr Bezirkshauptmann:
In Pixendorf wollen die Veranstalter ein Weinlesefest abhalten, dazu dieselben von drüben einige hundert Lit. Wein benötigen.
Das Erträgniss dient zur teilweisen Abdeckung der Rechnung eines Aggregates (Motorspritze) welche die Gemeinde zur Sicherung der Objekte u Ernte angekauft hat.
Ich wollte Sie H. Bezhm. bitten, wenn es möglich ist, dem Überbringer einen Transportschein auszustellen um den angekauften Wein transportieren zu können.
Auf die von Ihnen uns erteilten Ratschläge u. Entgegenkommen möchte ich von Seiten der Gemeinde bestens danken.
Pixendorf im Sept. 1946
Josef Baum
Die Feuerwehr Pixendorf
Unsere Feuerwehr wurde 1950 beim NÖ. Landesfeuerwehrverband angemeldet. Sie zählte damals 22 Gründungsmitglieder. Herr Karl Weber, Herr Josef Baum und Herr Rudolf Gerhardt die ebenfalls bei der Gründung dabei waren wurden zu den Ehrenmitgliedern der Feuerwehr ernannt. Sie hatten im wesentlichen dazu beigetragen, eine Tragkraftspritze zu kaufen.
Wie in einem Brief hervorgehoben, wurde ein Weinlesefest zur teilweisen Abdeckung der Tragkraftspritze abgehalten, dass damals die Dorfjugend veranstaltete. Sie nahmen damals den guten Rat des Herrn Bezirkshauptmannes zur Ausstellung eines Transportscheines an.
Von der Landwirtschaft wurde je Hektar Grund zehn Schilling eingehoben und auch der Überschuss aus der damals bestehenden Druschgemeinschaft trug dazu bei die Tragkraftspritze zu kaufen.
Den Anstoß zum Beitritt in den NÖ. Landesfeuerwehrverband war ein Brand in Judenau am 13. Februar 1950. Unsere Wehr war die erste, die dort den Brand bekämfte. Damals wurde von der Feuerversicherung an die erste im Einsatz stehende Feuerwehr eine Löschprämie ausbezahlt. Die Prämie in der Höhe von dreihundert Schilling konnten wir aber vorerst nicht bekommen, weil wir eine„ wilde Feuerwehr „ waren, das heißt, wir waren nicht Mitglied des NÖ. Landesfeuerwehrverbandes. Noch im selben Jahr wurde die Anmeldung vollzogen und seither sind mehr als fünfzig Jahr vergangen.
Zu einer Zeit wie dieser war alles notwendig und kostbar wie die ehemaligen Luftschutzhelme.
Zur Ausrüstung sei noch zu sagen, wie schon erwähnt wurde 1946 eine TS Rosenbauer gekauft. 1954 folgte der Kauf eines Mannschaftsanhängers der Type Schön und 1962 die Anschaffung eines VW Aggregates.
1965 wurde durch Eigeniniative und mit Unterstützung der Gemeinde Michelhausen ein Gerätehaus erbaut und 1975 ein sogenanntes Kleinlöschfahrzeug angekauft. Die Kosten für letzteres betrugen ungefähr 200.000.- Schilling, welche je zur Hälfte von unserer Wehr und der Marktgemeinde getragen wurden. Außerdem wurde unsere Feuerwehr nach und nach mit Ausrüstungsgegenständen ausgestattet.
1995 wurde ein neues Kleinlöschfahrzeug angeschafft welche die heutigen Anforderungen erfüllt.
Zu den Einsätzen sei noch gesagt, so paradox es klingen mag, nicht immer war Feuer die Ursache, sondern Hochwasser der großen Tulln im Jahre 1951 und auch 1954 wo wir nach Zeiselmauer zu einem Hochwassereinsatz gerufen wurden und wir die ganze Nacht die Dämme mit Sandsäcken verstärkten. Zu dieser Zeit waren in Niederösterreich noch die Russen und auch die Amerikaner in Langenlebarn als Besatzungsmächte.
Im Jahre 1968 wurde unsere Wehr nach Judenau gerufen. Es waren dort zwei Kinder abgängig und man beschloss diese zu suchen. Noch in der selben Nacht wurden sie in einem Gebüsch aufgefunden. Sie waren von einem Dreizehnjährigen erschlagen worden.
Ein Einsatz war im Jahre 1986, es galt bei einem Großbrand das Stallgebäude zu löschen und die angrenzenden Häuser zu schützen. Außer der Ortsfeuerwehr waren noch vier andere Wehren bei der Brandbekämpfung dabei. Die erst vor zwei Jahren eingebauten Hydranten in die Ringwasserleitung erlebten damals ihre erste Feuerprobe oder Feuertaufe.
In der Nacht im Juli 1987 war ein heftiges Unwetter. Nachdem es bei einem Gewitter in eineinhalb Stunden fünfundfünfzig Millimeter geregnet hatte, schossen die Wassermassen vom Berg herab und verwandelten die Straße in einen reißenden Wildbach. Die Fluten unterspülten und überschwemmten Straßen, Höfe, Keller und Garagen. Unsere Wehr war die ganze Nacht und den darauffolgenden Tag im Einsatz um Keller und Garagen auszupumpen.
1997 war ebenfalls ein großer Einsatz am Perschlingfluss.
Ebenso 2001 und 2003 im Bereich - Trübensee, Grafenwörth, Saladorf - wo die Donau großen Schaden anrichtete und ganze Ortschaften, Keller und auch Wohnungen überschwemmte. Die Situation hielt 3 Wochen an, Katastrophenhilfszüge versuchten das Ausmaß der Überschwemmungen zu lindern.
Zu den Veranstaltungen sei gesagt, dass die Feuerwehr Pixendorf alle Jahre einen Ball abgehalten hatte wie auch einen Ausflug, der in den letzten Jahren durch eine Dorfwanderung ersetzt wurde.
Das Gesellschaftsschnapsen und auch der Bauernmarkt in Michelhausen sind weitere Ereignisse im Bestehen der Feuerwehr.
Im zwei Jahres Rhythmus veranstaltet die Feuerwehr und auch die Ortsbevölkerung, die fleißig mithilft, das Waldfest in der Halle der Fam. Baum.
Auch die Mitgestaltung kirchlicher Gemeindefeste ist für uns selbstverständlich, wie auch der Florianitag, wo die Angelobung stattfindet.
Seit dem Bestehen unserer Wehr sind wir bei 100 größeren Einsätzen ausgerückt und bei über 120 Leistungsbewerben angetreten. Unsere Kameraden konnten 1976 in Feuersbrunn und 1978 in Sitzenberg den ersten Preis erreichen. An die 50 Männer besuchten die Feuerwehrschule in Tulln.
Vielen Dank nochmals an Herrn LM Josef Baum, der die Geschichte der FF-Pixendorf in mühsamer Arbeit niederschrieb und zum 40. Bestehen unserer Wehr, beim Feuerwehrfest vorgelesen hatte.
Die Kameraden der Feuerwehr von 1955
- Roman Rauchberger - Kommandant der FF Pixendorf
- Franz Reither - Kommandant Stellvertreter
- Leopold Frischeis - Zugsführer
- Wilhelm Ungrad - Zugsführer Stellvertreter
- Franz Höfinger - Zeugwart
- Josef Baum - Schriftführer und Kassier
- Roman Großberger - Schriftführer und Kassier Stellvertreter
|
- Karl Weber
- Rudolf Gerhard
- Alois Ginsthofer
- Ferdinand Schneeberger
- Anton Hesse
- Anton Gerhold
- Anton Henninger
- Johann Donhauser
- Johann Beutl
- Franz Reither
- Franz Beutl
|
- Engelbert Baum
- Leopold Treiber
- Karl Wachter
- Franz Pfiel
- Johann Deix
- Karl Lechner
- Walter Bisak
- Robert Haas
- Franz Höfinger
- Karl Höfinger
|
Unser 1. Feuerwehrwagen
1963 Inspektionsübung
1964 Den ersten Pokal beim Leistungsbewerb in Michelhausen gewonnen
1964 Den ersten Pokal auch gefeiert
1976 Bewerb in Zwentendorf 3. Preis Bronze B
1976 Bewerb in Feuersbrunn 1. Platz Bronze A
1980 Bewerb in Rust 3. Preis Bronze A
1980 Bewerb in Rust 3. Preis Bronze A
1980 Übung
1980 Übung
1983 Bewerb in Rappoltenkirchen
1983 Inspektionsübung in Pixendorf
1983 Inspektionsübung in Pixendorf
1984 Ballversammlung
1984 Hagelunwetter in Pixendorf
1985
1987 Unwetter und Überflutung
1987 Unwetter und Überflutung
1994 Bewerb in Michelhausen
2000 Jahreshauptversammlung
|